Die Viechlein meiner Nachbarn

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Ich habe neue Nachbarn. Die Nachbarn haben Hunde, Katzen, Hühner, Ziegen, Schafe, Pferde, eine Gans und ein Kaninchen. Ich war im August bei ihnen, um Fotos zu machen. Hätte aber den “Sport-Modus” meines kleinen Fotoapparats benutzen sollen. Seufz. Die Tiere bewegen sich wie wild und die meisten Fotos sind nichts geworden.

Die Ziege Pirouette ist sehr schlau und weiß, dass Menschen Essen in ihren Taschen haben. Deshalb schreit sie pausenlos, wenn ein Mensch in der Nähe ist. Das erfreut wohl die Nachbarn auf der anderen Seite nicht sehr. Uns ist das wurscht, die neuen Nachbarn wohnen ein paar Hundert Meter den Berg hinauf.

Pirouette. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Die Nachbarn haben drei Pferde, ein Miniaturpferd, ein Irish cob namens Aquarelle und Quitty, ein Paint Horse. Alle drei Pferde sind freundlich und lassen sich anfassen, wie übergroße oder im Fall des Miniaturpferds, wie normalgroße Hunde.

Quitty. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

In Mond über der Weide hab ich die Straße gezeigt, an der die Nachbarn wohnen. Wenige Tage nachdem sie eingezogen waren, fuhr ein Auto ihrem Kater über den Schwanz. Der Schwanz musste amputiert werden. Auf der Straße darf man 90km/h fahren. Totaler Wahnsinn. Neulich las ich einen total dämlichen FB-Kommentar von einem Franzosen zum zugegebenermaßen echt bescheuerten Verbot von ausgerechnet Wein, in dem er sagte, dass die französische Regierung die Höchstgeschwindigkeit auf solchen Straßen auf 80km/h senken wolle. Er fand das blöd, weil politisch korrekt. Ich finde das toll. Ja, französische Regierung, senk die verdammte Höchstgeschwindigkeit! Selbst mit 80km/h kann man sich und andere da noch problemlos abmurksen.

Insgesamt haben die Nachbarn vier Katzen. Zwei davon sind haarlos. Zumindest eine ist eine Sphynx. Da musste ich doch erstmal meine Vorurteile eintüten und in den Schrank stellen. Ich würde mir immer noch garantiert keine haarlose Katze anschaffen. Aber die beiden haarlosen Katzen waren echt süß und lieb. Ihnen geht es offensichtlich sehr gut, sie schmusten mit mir, setzten sich auf meine Schulter und schnurrten in mein Ohr. Ich hab im Haus aber gar keine Fotos gemacht. Es war auch schon spät, als ich drinnen war.

Das ist der Kater, der seinen Schwanz verloren hat. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Drei Schafe stehen auf einem kleinen eingezäunten Bereich am Eingang des 2 Hektar großen Geländes. Im November wollen sie mir den Bock leihen. Hoffentlich tobt er sich mit meinen Schafmädels aus. Zu Weihnachten wollen die Nachbarn ihn dann essen. Er ist total niedlich.

Wat? Sie wollen mich zu Weihnachten essen? Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

“Wir sind niedlich, klein und harmlos.” Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

“Hey kleines Schafmädchen, lass uns tanzen!” Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Als Wachhunde dienen drei Hunde, ein riesiger alter Leonberger namen Vulcain, eine Art Spaniel, wahrscheinlich ein Kontinentaler Zwergspaniel, namens Forever, was französisch ausgesprochen wird und deshalb wie Forêt vert(e) (‚grüner Wald‘) klingt, und ein Beauceron-Welpe namens Isak.

Vulcain der Leonberger. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Vulcain und Forever spielen “Fang die Pfote”. Sie sind ein gutes Team und die besten Freunde. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Miniputz und Schlafmütz, die Raubtiere

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Vor ein paar Wochen zeigte jemand ein harmloses Katzengif im Internet Relay Chat (ich hänge in vielen Mittagspausen im Wikipedia-IRC herum). Jemand kommentierte es mit: “Katzen sind ja auch Raubtiere.” Das stimmt natürlich, sie sind Raubtiere, aber Hauskatzen sind für große Tiere wie uns normalerweise nicht gefährlich. Als Kind sah ich meine damalige Katze Putzi einmal mit einer riesigen Wasserratte mit langen gelben Zähnen im Maul. Das war schon beeindruckend. Ich war stolz auf Putzi und auch ein bisschen besorgt. Nach ihrer Sterilisation wurde sie ziemlich hungrig und aß einmal auch ein ganzes Huhn, das meine Mutter zum Auftauen auf den Küchenschrank gestellt hatte. Miniputz hat auch schonmal ein kleines Kaninchen gefangen und tot herumgetragen. Es war kein Kaninchenbaby, aber auch nicht sehr groß.

Ich bin aber glücklicherweise ziemlich groß und passe nicht in ein Katzenmaul und bin auch zu schwer. Außerdem lieben mich meine Katzen. Sogar die kamerascheue Farbexplosion.

Gefangen von Miniputz. Es tat nicht weh. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Miniputz tretelt die Luft, ein glückliches Raubtier. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Schlafmütz hat noch nie besondere Jagdambitionen gezeigt. Sie erjagt den besten Platz auf dem Sofa oder im Blumentopf.

Sie schläft oft bei mir im Bett, an meiner Seite, und schnurrt. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Es macht sie glücklich im duftenden Gras herumzurollen. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Der Rest vom Schneefest

Den Rest vom Schneefest schreibe ich auf deutsch. Der Schlosskäufer neulich guckte mich komisch an und erklärte mir, man werde sich schon verstehen, ich sei doch wohl nicht “schwierig”. Ich gehe davon aus, dass irgendwer mich als “schwierig” beschrieben haben muss. “Schwierig” beschreibt eher die Wohnsituation im Winter, der dieses Jahr wieder ein bisschen übertrieben hat. Aber inzwischen sieht es wenigstens wieder gut aus.

Eine Kette hängt drohend im verschneiten Park. Da befestigen wir keineswegs unvorsichtige Besucher dran. Neinein, bevor ich hierherkam sollte daran ein Wachhund befestigt werden. Es gibt auch eine Hundehütte, die im Sommer eifrig von Schafen genutzt wird. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Phex mag Schnee auch nicht so besonders. Es ist kalt an den Füßen. Er will wieder draußen herumliegen und zwar nicht im Schnee. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Immerhin haben die Schlosskäufer aber meinen Verdacht bezüglich Phex bestätigt. Er fand eine der Frauen ganz toll. Sie war die einzige, die rauchte. Er stellte sich schwanzwedelnd neben sie und spielte Lassie, während er tief einatmete. Deshalb ist er sonst immer so gern zu Herrn C. gelaufen. Vor dessen Schlaganfall. Jetzt raucht Herr C. ja nicht mehr.

Auch wenn es hier nicht so aussieht. Bach MAG Schnee. Keine Ahnung warum er hier seinen zweiten Gesichtsausdruck (besorgt) draufhat. Eigentlich ist Schnee sonst Gesichtsausdruck 1 (begeistert) wert. Irgendetwas an diesem Bild war immer schief, der Turm, oder das Cottage. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Der Zaun wurde vor 20 Jahren aus Paletten gebaut und wird seitdem von den Wächtern jährlich notdürftig geflickt. Ich würde ja gerne “richtiges” Holz verwenden und keine alten Paletten auseinanderbauen müssen. Ich hab natürlich auch keine Paletten mehr. Die haben sich alle schon lange in Pappe verwandelt.

Wer hat hier wohl gelegen? Wer hat in meinem Schneebettchen geschlafen? Es gibt da ganz deutliche Indizien. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Das sind die Indizien. Ich find es macht sich sehr gut im Schnee. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Seltsame “Inschriften” in Vogelsprache. Was will er uns oder wahrscheinlich eher seinen Kumpels sagen? Okay nix. Aber es hätte ja sein können. Eigenes Foto auf Flickr, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Schneeschuhe für Rudi

Es hat geschneit. Unverschämtes Wetter! Aber die Schafe nehmen es bisher halbwegs gelassen, immerhin füttere ich sie mit Heu, Rüben, Karotten, trockenen Schaffutter. Nur Brad drehte heute durch und griff die Hunde an. Das lag aber vielleicht an Rudis Pullover. Einen hellgrauen Hund Bodyguard haben wir doch nicht? Immerhin war das eine gute Gelegenheit für mich, ein bisschen zu joggen. Ich rannte – um die Hunde zu schützen – mit meinem Schäferstock hinter Brad her und drohte ihm. Der nimmt mir das nicht übel und mir wurde warm.

The sheep gather around the hayrack. Own photo, licence: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Schafversammlung an der Raufe. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Bach hat heute ein unglaublich fettes Kaninchen erwischt und ließ es tatsächlich gehorsam fallen, als ich “aus” sagte. Das überraschte mich. Rudi muss ich die Kaninchen immer aus dem Maul ziehen. Bach ist doch ein braver Hund. Was tun mit der Leiche, der Boden ist gefroren, auf dem Schnee sieht man und vor allem Fuchs alles. Ich beerdigte das Kaninchen gleich hinter dem Zaun in einem provisorischen Grab aus Stöcken.

Unterdessen sammelte Rudi Schnee an seinen Pfoten. Er läuft dann wie ein Seemann. Irgendwann ist er doppelt so schwer wie ein schneeloser Hund und bekommt die Beine kaum noch hoch. dann ist es Zeit ins Haus zu gehen.

Rudi in the park. Own photo, licence: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Rudi im Park. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Rudi und Bach im Schnee. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Rudi und Bach im Schnee. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

He has already collected quite a lot of snow. Own photo, licence: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

So langsam werden die Füße schwer. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Am Südturm traf ich Miniputz, die sich sehr über das Wetter beklagte. “Der Boden ist nass und kalt, lass mich reiten”, miaute sie. Schließlich sprang sie auf meinen Rücken und kletterte auf meinen linken Arm, auf dem sie hockte wie ein Jagdfalke. Ich finde das jedesmal toll, aber sie wiegt immerhin 4 kg und wenn ich sie eine Weile herumgetragen habe, dann wird der Arm immer schwerer. Am Cottage setzte ich sie ab, das fand sie gar nicht gut.

My furry falcon. Own photo, licence: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Mein pelziger Falke. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

At the cottage my arm weighs a ton. Own photo, licence: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Die Katze wird immer schwerer. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Her hypnotising gaze says: "Take me up again! How dare you put me down?" Own photo, licence: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Hypnoseputz versucht mir zu suggerieren, sie wieder aufzuheben. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

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Katzelaine

Miniputz ist nicht nur die Wiedergeburt einer Marquise (nein, ihr lieben Deutschen, dass meine ich nicht ernst, das ist ein kleiner Scherz in Anlehnung an Behauptungen diverser nicht-deutscher Antiquitätenhändler und sonstiger nicht-deutscher Schlossfans), sondern hat auch eine besondere Beziehung zum Nordturm. Sie will immer, dass ich ihn für sie öffne. Dann hält sie dort Hof.

Miniputz liebt die Treppe im Schloss. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Miniputz liebt die Treppe im Schloss. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Schlafmütz ist eher eine bürgerliche Katze und findet Miniputz’ Gebaren anrüchig. Aber solange ihr niemand ihren Blumentopf streitig macht, ist alles in Ordnung.

"Du bist komisch, aber was solls." Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

“Du bist komisch, aber was solls.” Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Miniputz hat nichts gegen Besuch, solange es keine anderen Katzen sind. Hunde und Menschen sind willkommen.

Da kommt Herr Rudi zu Besuch. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Da kommt Herr Rudi zu Besuch. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Zusammen macht es auch viel mehr Spaß die Geschehnisse auf dem Grundstück zu kommentieren.

Da prügeln sich zwei Vögel auf dem nahen Acker. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Da prügeln sich zwei Vögel auf dem nahen Acker. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Und dann fliegen sie davon. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported

Und dann fliegen sie davon. Eigenes Foto, Lizenz: CC by-SA/ Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported